Bitumen und Nachhaltigkeit

Da es immer wichtiger wird, die Beiträge zum Klimawandel zu reduzieren und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen, steht Nachhaltigkeit höher denn je auf der Agenda von Unternehmen, Industrien und der Gesellschaft im Allgemeinen.

In der Bitumenindustrie wissen wir seit vielen Jahren, dass Bitumen ein nachhaltiges Bauprodukt mit inhärenten Eigenschaften in Bezug auf Dauerhaftigkeit und Wiederverwendbarkeit ist, die positive Beiträge für die Entwicklung von Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels und für Fragen der Mobilität bieten. Außerhalb der Branche ist das Verständnis für die nachhaltigen Qualitäten von Bitumen jedoch nicht so weit verbreitet; das müssen wir ansprechen.

Eurobitume und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein besonderer Schwerpunkt im Rahmen der Mission von Eurobitume. 2019 hat Eurobitume die Bitumen Sustainability Steering Group (BSSG) ins Leben gerufen, um einen Mehrwert für die Bitumenindustrie zu schaffen: durch Bündelung der Expertise und Erfahrung der Mitglieder Eurobitumes; durch Koordinierung nachhaltigkeitsbezogener Aufgaben über mehrere Disziplinen und Herausforderungen hinweg; und durch richtungsweisende Lenkung, Richtung, Fokus und Verständnis wie z. B zu:

  • Wiederverwendung
  • Kreislaufwirtschaft
  • Lebenszyklusanalyse
  • ökologische Fußabdrücke
  • Verwendung von Sekundärstoffen/Abfallmaterialien– wie Altreifen, Plastik und Industrie- oder Haushaltsabfällen – in bitumenhaltigen Anwendungen von Straßen bis Abdichtungen
  • Nachhaltigkeitsvorteile vom Bitumen
  • die Rolle von Bitumen in der Gesellschaft von morgen

Um all dies zu erreichen, wird die BSSG von zwei speziellen Task Forces unterstützt: Die erste Task-Force (TF), die gebildet wurde, befasste sich mit Sekundärstoffen in Bitumen (TF Secondary Materials), gefolgt von einer zweiten Task-Force, die sich mit der Bewertung der Umweltauswirkungen und der Lebenszyklusanalyse von Bitumen befasst (TF EI&LCA).

Die TF Secondary Materials hat das klare Ziel sicherzustellen, dass Initiativen, die darauf abzielen die Kreislaufwirtschaft durch den Einsatz von Sekundärstoffen in Bitumen zu verbessern, alle Aspekte berücksichtigen - von der Aufbereitung über das Gebrauchsverhalten bis hin zu Umwelt- und Gesundheitsaspekten (siehe Diagramm unten). Diese Überlegungen sollten auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage beruhen, die den resultierenden Nutzen für die Gesellschaft über den gesamten Lebenszyklus von bitumenhaltigen Produkten und innerhalb der sie verwendenden Industrien betrachtet.

Aus technischer Sicht sollte jedes Sekundärmaterial das Gebrauchsverhalten des Endprodukts beibehalten oder verbessern. Auch in Bezug auf Arbeits- Umwelt- und Gesundheitsschutz (HSE) sollte es keinen negativen Einfluss geben. Und im Hinblick auf Nachhaltigkeit sollte die Verwendung des Sekundärmaterials einen positiven Beitrag zu den allgemeinen Zielen der Industrie in Bezug auf den ökologischen Fußabdruck von Bitumen leisten.

Die TF hat erfolgreich eine Reihe von internen Leitfäden für die Mitglieder von Eurobitume erstellt, die hier im Intranet von Eurobitume zugänglich sind (Zugang nur für Mitglieder).

Ziel der TF EI&LCA ist, bewährte Verfahren und relevante Methoden für die Bewertung der Auswirkungen von Bitumen während seiner gesamten Nutzungsdauer, einschließlich der Wiederverwendung oder des Recyclings, zu ermitteln. Nur eine Bewertung der kompletten Lebens- und Nutzungsdauer vermittelt ein vollständiges Bild der Gesamtauswirkungen eines Produkts auf die Umwelt. Dieser Ansatz wird als "cradle to grave" (von der Wiege bis zum Grab) bezeichnet, im Gegensatz zum im derzeitigen LCI verwendeten Ansatz "cradle to gate" (von der Wiege bis zum Tor).

Eurobitume bietet über die BSSG eine Plattform für den Austausch zwischen Branchenexperten zum Thema Nachhaltigkeit und gibt den Eurobitume-Mitgliedsunternehmen entsprechende Leitlinien an die Hand. Außerdem hat Eurobitume ein einführendes Merkblatt "Bitumen und Nachhaltigkeit - auf einen Blick" (verfügbar in englischer Sprache: Bitumen and Sustainability - at a glance) erstellt, das hier von der Eurobitume-Website heruntergeladen werden kann.

Das Dokument fasst den Umweltkontext für Eurobitumes verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit zusammen, einschließlich des Blicks auf den Green Deal der EU und das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 und veranschaulicht unter der Überschrift "Wie" (How), wie ernst es der Bitumenindustrie ist, die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren und einen Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.

Ein positiver Ausblick für Bitumen in der Welt von morgen

Angesichts der sich weltweit ständig ändernden Anforderungen ist klar, dass Bitumen auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Es ist ein nachhaltiges Baumaterial, hat in seiner Nutzungsphase nur begrenzte Auswirkungen auf das Klima (da es nicht verbrannt wird) und kann wiederverwendet werden. In seiner Hauptanwendung als Bindemittel in Asphalten ist es sogar zu 100 % wiederverwendbar.

Die Bitumenindustrie hat eine langjährige Erfolgsgeschichte und anhaltenden Fokus auf Innovationen, was die kontinuierliche Anpassung der Produkte ermöglicht und wertvolle Lösungen für die sich ändernden Anforderungen jeweiligen Anwendungen bietet.

Mit der BSSG und den beiden Task Forces hilft Eurobitume seinen Mitgliedern, sich in dieser wichtigen und sich entwickelnden Landschaft zurechtzufinden, indem das Fachwissen über die Nachhaltigkeit von Bitumen gebündelt, nachhaltigkeitsbezogene Aufgaben koordiniert und richtungsweisende Lenkung, Richtung, Fokus und Verständnis geboten werden.

Bitumen wird seit Tausenden von Jahren im Verkehrswegebau verwendet , ursprünglich als Naturbitumen, heute in Raffinerien technisch hergestellt, und wird noch viele Jahre lang ein wichtiges Bauprodukt sein.

Raffinerietechnisch hergestelltes Bitumen ist ein vielseitiges Material, das einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet, zudem bietet die Bitumenindustrie ständig Innovationen. Dies sind positive Botschaften, auf die wir stolz sind und die einem breiteren Publikum mitgeteilt werden sollten.

1Bitumen wird seit mehr als 3000 Jahren als Bindemittel verwendet.

 

 

Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit sind die wesentlichen Säulen der Story zu Bitumen und Nachhaltigkeit.

Dauerhaftigkeit

 

Dauerhaftigkeit ist ein entscheidendes Instrument in der Reduzierung der Umweltbelastung durch ein Material. Die hervorragende Dauerhaftigkeit, eine inhärente Eigenschaft von Bitumen, ermöglicht den Produkten, in denen Bitumen verwendet wird, eine lange Nutzungsdauer. Längere Nutzungsdauer einer Asphaltbefestigung beispielweise bedeutet weniger Erhaltungsmaßnahmen und eine geringere Klimabelastung während der Lebensphase.

Die Nutzungsdauern einiger Anwendungen können durch den Zusatz von Modifikatoren wie Polymeren oder anderen Additiven verlängert werden.

 

Kreislaufwirtschaft

Der verantwortungsbewusste Einsatz von Materialien ist eine Schlüsselkomponente beim Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft, hier spielt Bitumen eine wichtige Rolle. In seiner gebräuchlichsten Anwendung, als Bindemittel in Asphaltstraßen, ist Bitumen zu 100 % wiederverwendbar.