Destillation

Bei der Destillation wird Rohöl auf Temperaturen zwischen 300 und 350 °C erhitzt, um zunächst unter atmosphärischem Druck die Bestandteile mit niedrigem Siedepunkt von den nichtsiedenden zu trennen. Diese leichteren Fraktionen werden dem Einsatz entzogen und separat weiterverarbeitet. Was bleibt, wird als atmosphärischer Rückstand bezeichnet. Um die restlose Entfernung leichter Fraktionen ohne thermische Veränderung der Molekularstruktur zu gewährleisten, wird der atmosphärische Rückstand anschließend  in die Vakuum-Destillation überführt. Unter verringertem Druck sinken die Siedepunkte der Bestandteile und es verbleibt Bitumen. Über den Druck und die Temperatur lassen sich Härte und Qualität des Bitumens bestimmen.

Zur Trennung der Bestandteile ohne chemische Veränderung ihrer Struktur können auch spezielle Lösemittel verwendet werden. Je nach Mittel – Propan oder Butan – können unterschiedliche Bitumenarten erzeugt werden. Die Nadelpenetration und der Erweichungspunkt Ring und Kugel sind die wichtigsten Kenndaten des Bitumens, die in den Spezifikationen festgelegt sind.

Zur Weiterverarbeitung können die Eigenschaften des Bitumens auch durch das Einblasen von Luft unter höheren Temperaturen für spezielle Anwendungszwecke gezielt verändert werden. Je nach Sauerstoffmenge lassen sich sogenannte air-rectified Bitumen oder Oxidationsbitumen herstellen. Oxidationsbitumen wird für die Abdichtung von Dächern verwendet, während air-rectified Bitumen im Straßenbau und einigen Anwendungen zur Dachabdichtung zum Einsatz kommen.

Oxidationsbitumen hat bei Raumtemperatur eine charakteristische, gummiartige Konsistenz die seine Reaktionen bei Belastung bestimmt. Die Oxidation erhöht die Steifigkeit und den Erweichungspunkt Ring und Kugel des Bitumens. Abhängig von der Dauer der Oxidation lassen sich die Materialeigenschaften grundlegend veränderen und spezielle Produkte herstellen.

Newsletter!

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer informiert.