Bitumen schützt Bauten

Bitumen ist seit Jahrhunderten als hervorragendes Abdichtungsmaterial bekannt und anerkannt.

Abdichtungen sind der zweitgrößte Anwendungsbereich von Bitumen, etwa 10 bis 15 % der europäischen Bitumenproduktion werden jährlich in diesem Sektor verwendet – dabei wird Bitumen vorrangig als Bitumenbahnen verwendet, die ein großes Einsatzspektrum haben: von flachen und flachgeneigten Dächern aller Arten von Gebäuden – vom Eigenheim bis hin zum Industriedach – bis hin zur Bauwerksabdichtung von erdberührten oder aufgehenden Bauteilen, sowie Parkhäusern, Teichen, Speicherbecken, Deponien, Brücken und Rückhaltebecken.

 

Klimawandel und immer extremere Wetterereignisse haben allein in Europa in den vergangenen drei Jahrzehnten Kosten in Höhe von mehr als 330 Milliarden Euro verursacht und 85.000 Menschenleben gekostet, so der Bericht ‘Climate change, impacts and vulnerability in Europe 2016’ der Europäischen Umweltagentur.

Immer stärkere Regenfälle, Stürme mit immer höheren Windgeschwindigkeiten sowie extreme Gewitter mit Hagelschlag treten überall in Europa auf. Nicht nur, aber typischerweise gerade im Herbst werden besondere Anforderungen an die abdichtenden Eigenschaften von Bitumen gestellt.

Zahlreiche architektonisch besondere Gebäude wurden mit Bitumen abgedichtet, darunter das Europäische Parlament oder das als „Vogelnest“ bekannte Olympiastadion in Peking.

Bitumenbahnen werden in Europa seit mehr als 100 Jahren verwendet und mit technologisch hochentwickelten Verfahren hergestellt, um effektive und für die Umwelt unbedenkliche Abdichtungen sicherzustellen. Sie sind ein bewährtes Material, mit dem die Verarbeiter sicher umgehen können. Mehrlagige Verlegung sorgt für zusätzliche Sicherheit der langfristigen Abdichtung und Bitumenbahnen bieten Flexibiltät, z. B. bei nachträglichen Umbauten. Zudem sind Bitumenbahnen mechanisch hoch belastbar, weshalb sie auch insbesondere für genutzte Dächer, wie etwa Gründächer, besonders geeignet sind.

Nicht modifizierte Bitumenbahnen haben eine übliche Lebensdauer von 30 Jahren, Polymerbitumenbahnen werden sogar auf 50 Jahre Nutzungsdauer geplant –zwei Generationen Menschenleben!

Dachgärten, Öko- und andere Gründächer

Mehr und mehr werden Bitumenbahnen für nachhaltige, klimaneutrale Privat- und Geschäftshäuser verwendet, bei denen die Wasserdichtigkeit von Bitumen besonders benötigt wird.

Zur Abdichtung von Gründächern werden wurzelfest ausgerüstete Bitumenbahnen verwendet, die gleichzeitig das Einsickern von Wasser durch das Substrat in den Dachaufbau verhindern und ein Schutz gegen die Durchwurzelung der Konstruktion sind.

Bitumenbahnen werden auch bei energieeffizienten Öko-Dächern und “lebenden” Gründächern verwendet, die Lebensräume für Insekten bieten und den Anteil versiegelter Flächen (Oberflächen, durch die kein Wasser versickern kann; in urbanen Gebieten beträgt der Anteil von Oberflächenabflüssen bereits 75 % der Regenmengen) in Städten verringern.

Torfdächer hatten lange Zeit Tradition in Nordeuropa, verloren ihre Bedeutung aber im Zuge der industriellen Revolution. Bereits im späten 19. Jahrhundert wurden auf mehrstöckigen Häusern in Berlin zunehmend Gründächer genutzt, ein Trend, der sich im 20. Jahrhundert in weiteren Städten fortsetzte. Mittlerweile wurde die Gesetzgebung fortgeschrieben, um Gründächer zu fördern, sodass 2001 43 % der deutschen Städte Fördermittel für den Einsatz von Gründächern bereitstellten.

Auch in anderen europäischen Ländern, beispielsweise in Österreich oder der Schweiz, haben Gründächer eine lange Tradition. In Frankreich wurden die Regeln für den Entwurf und die Ausführung von Gründächern und Terrassen aktualisiert, um ihren Einsatz zu fördern. Seit 2006 ist es in Paris verpflichtend, dass Wand oder Dach „grün“ ausgeführt werden, um auch dann eine Baugenehmigung zu erhalten, wenn anders keine ausreichend große bewachsene Fläche erreicht werden kann. Zusätzlich werden gemäß einer im Jahr 2016 unterzeichneten Erklärung des Bürgermeisters und 33 privater Unternehmen und öffentlicher Einrichtungen bis 2020 rund 1 km² Dachflächen und Wände in Paris begrünt.

Sicher sind auch Ihnen in letzter Zeit Gründächer aufgefallen – beispielsweise bei Luftaufnahmen anlässlich großer Sportveranstaltungen wie dem Berlin Marathon oder der Tour de France?

Heutzutage finden überwiegend Polymerbitumenbahnen Verwendung, weil sie unkompliziert und schnell eingebaut werden können, üblicherweise durch Schweißen oder als selbstklebende Bahnen. Auch Gieß- und Rollverfahren werden in einigen Ländern eingesetzt. Sie stellen ca. 10 % der Verarbeitung dar.

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Einige Umweltfakten rund um Bitumen

Umfangreiche Forschung zu Bitumen und Umwelt wurde unternommen. Hier sind einige Kernaussagen:

- Bitumen ist ein inertes, in Wasser unlösliches Material:

  • Bitumenhaltige Materialien werden häufig zur Abdichtung von Trinkwasserspeichern oder Wasserleitungen verwendet.
  • Rückhaltebecken werden oft mit Asphalten abgedichtet, um das Eindringen flüssiger Industrieabfälle in den Boden zu verhindern.
  • Bitumenhaltige Baustoffe werden zur Versiegelung von Deponien verwendet, um das Eindringen von Regenwasser und das Auslaugen von Inhaltsstoffen der eingelagerten Abfälle in das Grundwasser auszuschließen.

- Bodenqualität und Vegetation werden durch Bitumen nicht beeinträchtigt:

  • Mehr als 90 % der ländlichen Wege bestehen aus Asphalt und ermöglichen so Freizeitaktivitäten in Grünanlagen bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltbelastung durch den Menschen.

Bitumen auf Dächern, in Wänden und auf Böden

Der größte Einsatzbereich von Bitumen zur Abdichtung moderner Gebäude sind Bitumen- und Polymerbitumenbahnen, die in ganz Europa sowohl in privaten als auch geschäftlich genutzten Gebäuden zunehmend Verwendung finden – sei es als Lösung zur Abdichtung gegen Wasser oder zusätzlich als Grundlage von Dachgärten, Öko- oder Gründächern.

Doch die Einsatzmöglichkeiten von Bitumen sind vielfältig, sodass es neben Dächern auch in Wänden oder auf Böden zu finden ist, wo seine wasserbeständigen und dichtenden Eigenschaften genutzt werden.