Zweiter Bitumen-Tag in Frankreich

Frankreich |

Mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen anlässlich des zweiten französischen Bitumen-Tags zum Thema ‘Neuheiten und Aussichten der Bitumen-Industrie’ zusammen, darunter Vertreter der Industrie, Regierungsangehörige, Verantwortliche aus Stadtverwaltungen und städtischen Ballungsräumen, Vertreter regionaler Behörden, von Gewerkschaften, Hochschulen und Unternehmen der Straßenbaubranche.

Die Veranstaltung, die von Eurobitume France und den fünf Mitgliedsfirmen ENI, ESSO SAF, REPSOL, SHELL und TOTAL MF organisiert wurde, fand am 8. Juni in Paris, in den Räumlichkeiten von FNTP (Fédération Nationale des Travaux Publics) in der Nähe der Champs-Elysées, statt.

 

 

 

Jean-Michel Michou (unten), Direktor von Eurobitume France, eröffnete die Veranstaltung und thematisierte u.a., wie Eurobitume sich auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen der Branche eingestellt hat. Dazu gehören auch die Gewinnung neuer Mitglieder, das Betreiben vielfältiger Kommunikationskanäle, die Organisation neuer Veranstaltungen, wie etwa dem E&E Event 2018, das im Juni 2018 in Berlin stattfinden wird, aber auch die Mitwirkung bei der Bearbeitung von Standards und die Entwicklung neuer Partnerschaften zur Verbesserung der Sicherheit im Umgang mit Bitumen.

Als weitere interessante Präsentationen folgten:

  • Isabelle Muller (unten), Generalbevollmächtigte UFIP, präsentierte die 2017 erstellten UFIP-Information ‘Unsere Empfehlungen für eine wettbewerbsfähige Energiepolitik in Frankreich und für die französische Bevölkerung‘, die auch die Bedeutung dieser Industrie für Kernthemen wie Beschäftigungslage und der sicheren Versorgung mit Erdölprodukten, einschließlich Bitumen z.B. für die Straßeninfrastruktur, thematisieren.
  • Jacques Tavernier (unten), Präsident von USIRF, thematiserte die Perspektiven der französische Straßenbaubranche und deren Erwartungen, die nach mehreren schwierigen Jahren einen Anstieg der Aktivitäten in Neubau und Erhaltung verzeichnet.
  • Jean-François Balaÿ (unten), Vorsitzender des Instituts zur Standardisierung von Erdöl- und Schmierstoffen, erläuterte Entwicklungen in der Normung von Bitumen und die Bedeutung der Standardisierung für die wirtschaftliche Entwicklung und die Förderung französischer Technologien.
  • Stéphane Martin vom Flüssigtankwagenhersteller Magyar S.A. erläuterte, wie die Sicherheit in der Logistik und im Umgang mit Bitumen durch Nutzung von ferngesteuerten Technologien verbessert werden kann, indem das Risisko von Stürzen und und die Expositionen am Arbeitsplatz reduziert werden.







  • Pascal Rossigny (unten), Virginie Mouillet und Franck Le Cunff vom Zentrum zur Untersuchung und Begutachtung von Risiken, Umwelt, Mobilität und Entwicklung (CEREMA), vermittelten einen Überblick über die neuesten CEREMA-Forschungsergebnisse zu Fragen der Wiederverwendung und die Bedeutung von Datensammlungen zur Verbesserung der Zuverlässlichkeit von Prüfverfahren für Bitumen.


  • Nicolas Hautière von IFSTTAR, dem französischen Institut für Wissenschaft und Technologie des Transportwesens, Entwicklung und Netzwerke gab eine sehr eindrucksvolle Präsentation zum Thema ‚Wo ist die Straße der 5. Generation?’. Er machte deutliche, dass wir uns, als Ergebnis der Einführung neuer digitaler Technologien derzeit an der Schwelle eines großen Umbruchs unserer Mobilität befänden. Als Konsequenz sei eine Neuausrichtung der Infrastruktur erforderlich, wobei Bitumen eine ganz bedeutende Rolle spielen wird.
  • Jean-Dominique Perrot (Michelin, Abteilung für Normierung und Regelungen) vermittelte einen informativen Überblick über die künftige Beschaffenheit von Reifen und behandelte vor allem die Themen Griffigkeit, Geräuschentwicklung und Abrollwiderstand und betonte die Wichtigkeit der Interaktion von Asphaltoberflächen und Fahrzeugreifen. Er setzte sich für verstärkte Kooperationen ein, um die Sicherheit und den Komfort der Fahrzeugfahrer zu verbessern und Kraftstoffverbrauch sowie Emissionen und Geräuschentwicklung zu reduzieren.




  • David Zambon, Hauptgeschäftsführer von IDRRIM, dem Institut für Verkehrswege, Straßen und Infrastrukturen für die Mobilität gab einen Überblick zum nationalen Straßenzustandsbericht. Er empfahle, dass weitere Verantwortliche aus staatlichen Stellen – einschließlich der „Départements“, Städte und Ballungsräume –Informationen über ihre jeweiligen Straßenverkehrsnetze in die zentrale Datenbank eingeben, um ein noch objektiveren Überblick über die Effektivität verschiedener Ansätze des Managements der Straßenerhaltung zu erhalten.
  • Philippe Charleux, Manager für Schmierstoffe und Spezialprodukte bei Total Marketing Services, stellte seine Präsentation unter den Titel: ‘Die Zukunft gestalten – ein günstiges Umfeld für die nachhaltige Nachfrage nach Bitumen’. Er äußerte sich über die wieder zunehmende Investitionstätigkeit, die in ganz Europa feststellbar sei, und das wachsende Bewusstsein bei Politikern über die grundlegende Wichtigkeit der Verkehrsinfrastruktur. Neue gesetzliche Bestimmungen, wie etwa Global Cap 2020 für Marinekraftstoffe, die Energiewende sowie neue Technologien, die mit künftigen Entwicklungen und Formen von Mobilität zusammenhängen und Entwicklungen nachhaltiger Bitumenwerkstoffe rundeten den Vortrag ab, der eine zuversichtliche Perspektive auf die Zukunft zeigte.

Siobhan McKelvey, Präsidentin von Eurobitume, beendete die Veranstaltung zusammenfassend und bedankte sich für die Organisation, das vielfältige Programm und die Beiträge der Referenten.

“Wir wissen, dass gezielte Information und Öffentlichkeitsarbeit künftig von entscheidender Bedeutung sein werden, und die Plattform dieser Veranstaltung belegt die Bedeutung des Austauschs von Wissen und guten Erfahrungen aller europaweit Beteiligter. Frankreich ist bekannt als Pionier in Straßenbau-Technologien, zahlreiche Innovationen werden in anderen europäischen Ländern umgesetzt.

Wir hören bereits viel über intelligente Infrastrukturen und intelligente Straßen, jetzt höre ich in den gleichen Diskussionen auch von intelligentem Asphalt und intelligentem Bitumen – wir alle arbeiten zusammen für beste Lösungen. Der Zusammenhang beginnt bei den Anforderungen an die Infrastruktur und endet bei Bitumen!”.

Die Anwesenden wurden zum Abschluss zur Teilnahme am E&E Event 2018 eingeladen, das am 14. und 15. Juni 2018 in Berlin unter dem Motto ‘Die Asphaltindustrie für die Zukunft vorbereiten’ steht und nutzen die Möglichkeit des Networking im Kreis von Kolleginnen und Kollegen beim abschließenden Empfang.

Die meisten Präsentationen lassen sich hier herunterladen.