Verringerung der Expositionen gegenüber Emissionen aus Bitumen am Arbeitsplatz

Bei Raumtemperatur sind die Emissionen aus Bitumen vernachlässigbar gering bis nicht nachweisbar. Aber Bitumen wird heiß produziert, transportiert und meist auch heiß verarbeitet. Die größte Gefahr sind daher Verbrennungen mit heißem Bitumen, ein Themenfeld, dem wir unser Web-Feature im Mai 2018 gewidmet hatten: Verbrennungen durch heißes Bitumen – Vermeidung und Behandlung. Bei hohen Temperaturen können jedoch, wie bei anderen Materialien auch, auch Emissionen erfolgen, die manchmal auch als Dampf sichtbar sind.

Um die Exposition gegenüber Emissionen zu mindern, sollten alle Personen, die mit heißem Bitumen umgehen, Vorsorge treffen und speziellen Handlungsweisen und Sicherheitsempfehlungen befolgen.

Maximale Verarbeitungstemperaturen

Temperatur ist die wesentliche Einflussgröße auf sowohl Umfang als auch Zusammensetzung der Emissionen aus heißem Bitumen.

Seit mehr als 20 Jahren geben die Hersteller von Bitumen maximale Verarbeitungs- und Lagertemperaturen für ihre Produkte an, in erster Linie, um die Entstehung entflammbarer Atmosphären in beheizten Lagertanks zu verhindern. Diese Empfehlungen wurden seither immer wieder von Eurobitume und seinen Mitgliedern kommuniziert.

Die maximalen Verarbeitungs- und Lagertemperaturen unterscheiden sich für unterschiedliche Bitumen. Die aktuellen Empfehlungen lauten:

  • 200 °C für Destillations- und air-rectified Bitumen
  • 230 °C für Oxidbitumen

Studien haben ergeben, dass Emissionen aus Bitumen bei Temperaturen innerhalb der von Eurobitume empfohlenen Bereiche (siehe oben und hier) unterhalb bestehender Grenzwerte zu erwarten sind und folglich keine Gesundheitsgefährdung zu vermuten ist.

Bei einigen Anwendungen werden Temperaturen angewendet, die die emfpohlenen maximalen Verarbeitungs- und Lagertemperaturen übersteigen.

Es ist unter bestimmten Bedingungen möglich, auch bei höheren Temperaturen sicher zu arbeiten; derartige Prozesse sind jedoch Risiko- und Gefährdungsbeurteilungen für die jeweiligen Bereiche zu unterziehen. Die Beurteilung sollte die Risiken aus Sicht des Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes ebenso betrachten wie zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen die erforderlich sind, um die Arbeitsplatzbelastung zu verringern. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Risiken aus Sicht des Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes aus dem Umgang mit Chemikalien am Arbeitsplatz zu prüfen und zu kontrollieren sowie sicherzustellen, das Arbeitsplatzgrenzwerte eingehalten werden.

Die empfohlenen maximalen Verarbeitungstemperaturen wurden aus fundierten Grundlagen generiert. Eurobitume und seine Mitglieder empfehlen dringend, sie nicht zu überschreiten.

Am Arbeitsplatz

Exposition gegenüber Emissionen aus heißem Bitumen können durch Befolgung der Empfehlungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes minimiert werden, die u.a. folgende Maßnahmen beinhalten:

  • Befolgen Sie die Sicherheitsanweisungen
  • Halten Sie die Temperatur des Materials so niedrig, wie praktisch möglich
  • Arbeiten Sie in gut belüfteten Bereichen
  • Wechseln Sie die Arbeitsplätze und -bereiche
  • Tragen Sie die persönliche Schutzausrüstung (PSA), insbesondere in geschlossenen Bereichen

Zur Erinnerung: die wesentliche Gefährdung beim Umgang mit heißem Bitumen sind Verbrennungen, darum sollten sicherer Umgang, sichere Lieferung und das Tragen der richtigen PSA im Fokus stehen. Für weitere Informationen lesen Sie gern unserern Beitrag Verbrennungen durch heißes Bitumen – Vermeidung und Behandlung und unsere Seite zu Sicherheit.

Eurobitume hat Leitfäden zur Sicheren Anlieferung von Bitumen erstellt, die zusammen mit den Karten zum sicheren Umgang mit Bitumen den Industriestandard für den Umgang mit Bitumen setzen. Die Karten sind in 22 Sprachen verfügbar.

Außerdem stellen die Mitglieder von Eurobitume Sicherheitsdatenblätter (SDS) zur Verfügung, in denen auch Informationen zu Arbeits- und Gesundheitsschutz gegeben werden um den sicheren Umgang mit chemischen Stoofen und Stoffgemischen am Arbeitsplatz sicherzustellen. Kunden und nachgeschaltete Anwender können die Sicherheitsdatenblätter von ihrem jeweiligen Lieferanten beziehen.

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